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069 - Neurodiversität und Kommunikation mit Simone Eppler

Shownotes

Willkommen im nerdcafe. Heute zu Gast ist Simone Eppler. Simone ist Beraterin für Neurodiversität und hilft Menschen mit bunten Brains dabei, ihren beruflichen Weg zu finden. Sie unterstützt mit Kommunikations-Coachings bei der Karriereplanung. Ihr ist es ein anliegen, Neurodiversität in den Unternehmen sichtbar zu machen bzw aufzuklären wie wir besser miteinander umgehen können.

Simone und ich kennen uns über LinkedIn, wir waren dort vor einiger Zeit schon mal in Kontakt wg. einem psychischen Thema und sind dann auch in Kontakt geblieben. Ich lese ihre Beiträge gerne weil sie auch meine eigene Filterbubble und den Blick über den Tellerrand vergrößern.

Wir haben deswegen heute gesprochen über: Neurodiversität und Neurodivergenz. Über Expertise, Wahrnehmung und ADHS. Über ChatGPT und Filterbubbles, Kommunikation und über die Vielfalt in der Gesellschaft.

Was ist das nerdcafe? Hier geht es um WordPress, Hosting, Content Management Systeme und Web-Themen. Aber natürlich auch um Sicherheit, Backups und Social Media. Kurz gesagt: Um alles, was dich interessiert, wenn du mit deinem eigenen Webseite Projekt starten möchtest.

Neue reguläre Podcast Episoden erscheinen jeden Dienstag um 7:00 Uhr. Ab 2025 immer abwechselnd Johannes alleine oder mit verschiedenen Expert*innen.

Machs dir gemütlich und komm gern dazu. Viel Spaß im nerdcafe.

Weiterführende Links zu dieser Folge: Hier findest du Simone im Netz:

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Transkript anzeigen

00:00:00: Heute zu Gast im Nerdcafé Podcast ist Simone Epler und mit Simone habe ich gesprochen

00:00:05: über Neurodiversität und Neurodivergents.

00:00:08: Wir haben darüber gesprochen, dass KeinBrain wie das andere ist und über Expertise, über

00:00:15: ADHS, über verschiedene Filterbubbles, über Kommunikation, über ChatGPT und ganz viele

00:00:21: andere Themen.

00:00:22: Wir hätten wirklich noch stundenlang weiter sprechen können, haben uns dann aber doch

00:00:26: selbst diszipliniert und sind bei einer ca. halben Stunde geblieben.

00:00:30: Ich wünsche dir jetzt ganz, ganz viel Spaß mit dieser sehr spannenden Episode.

00:00:35: Moin aus Hamburg und herzlich willkommen im Nerdcafé Podcast, dem Podcast rund um WordPress,

00:00:48: Hosting, CMS und Web.

00:00:50: Dein Host Johannes Meyerhofer ist Experte und Trainer für WordPress.

00:00:54: Mit diesem Podcast möchte Johannes dir dabei helfen, WordPress besser zu verstehen und

00:00:59: anzuwenden.

00:01:00: Aber auch bei allen anderen Themen, die dich interessieren, wenn du mit einem eigenen

00:01:05: Webseitenprojekt starten möchtest.

00:01:07: Und jetzt wünsche ich dir ganz viel Spaß mit der Podcast-Episode.

00:01:10: Hallo und willkommen im Nerdcafé Podcast.

00:01:16: Seit diesem Jahr habe ich ja jede zweite Episode verschiedene Experte nennen zu Gast und heute

00:01:22: im Nerdcafé zu Gast ist Simone Epler.

00:01:24: Simone Epler ist Beraterin für Neurodiversität und sie hilft Menschen mit bunten Brains dabei,

00:01:30: ihren beruflichen Weg zu finden.

00:01:32: Sie unterstützt mit Kommunikationscoachings, bei der Karriereplanung und ihr ist es ein

00:01:38: Anliegen Neurodiversität in den Unternehmen sichtbarer zu machen bzw. aufzuklären, wie

00:01:44: wir alle besser miteinander umgehen können.

00:01:46: Die Simone und ich kennen uns tatsächlich auch über LinkedIn.

00:01:49: LinkedIn ist ja schon so eins meiner favorisierten und liebsten Netzwerke und wir waren da immer

00:01:54: wieder in Kontakt wegen verschiedenen Themen und auch einem psychologischen Thema, wo wir

00:02:00: irgendwie einen coolen Draht zusammen hatten und sind dann in Kontakt geblieben.

00:02:04: Ich lese ihre Beiträge tatsächlich sehr gerne und auch weil sie meine eigene Filterbubble

00:02:09: erweitert und über diesen Tellerrand hinaus den Blick mir ermöglicht.

00:02:13: Und das finde ich sehr schön und freue mich deswegen sehr, dass sie da ist, dass du da

00:02:17: bist, liebe Simone.

00:02:18: Hallo und moin.

00:02:19: Habe ich irgendwas vergessen?

00:02:21: Hi, Johannes.

00:02:23: Ich wollte erst mal sagen, danke schön für die liebe Begrüßung und ich finde und fand

00:02:27: den Austausch auch super.

00:02:29: Ja, einfach danke, dass ich da sein kann.

00:02:32: Nö, ich glaube nicht wirklich.

00:02:35: Was ich noch sagen wollte, ist, dass ich auch leidenschaftlicher YouTuberin bin und das

00:02:39: Thema vor allem Audiais, also die Mischung aus Autismus und Audiais dort beleuchte und

00:02:44: auch viel einfach zur Audiais mache.

00:02:47: Das wollte ich noch hinzufügen.

00:02:49: Genau.

00:02:50: Ja, wir verlinken natürlich deine Kanäle von LinkedIn, Website, Instagram und YouTube

00:02:55: auch in den Show-Nodes.

00:02:56: Da könnt ihr auch gerne dann schauen und folgen und euch da weiter informieren.

00:03:01: Simone, bevor wir jetzt richtig ins Thema gehen, habe ich so eine kleine Idee, weil

00:03:06: ich natürlich will, ich will mit dem Nerdcafé auch wachsen und habe mich dann an den großen

00:03:10: Vorbildern orientiert und das ist fest und flauschig.

00:03:13: Ein sehr bekannter Podcast.

00:03:15: Und die haben eine Playlist, wo die beiden Hausten immer Lieblingsglieder reinlegen.

00:03:19: Und ich dachte mir, das ist vielleicht ein guter Hebel, um auch so groß zu werden.

00:03:23: Und habe deswegen auch die Nerdcafé Playlist erstellt.

00:03:29: Die ist auch verlinkt über die Podcast-Links.

00:03:33: Deswegen wäre jetzt die Einstiegsfrage an dich.

00:03:36: Erst mal, hast du irgendein Lied?

00:03:38: In dem Lied, was dich in den letzten Tagen oder Wochen besonders begleitet hat oder wo

00:03:44: du sagst, Lieblingslied ist vielleicht übertrieben.

00:03:46: Aber vielleicht hast du auch eins.

00:03:48: Irgendein Song, der dich beschäftigt.

00:03:50: Ja, also ich habe ja das Ding, dass ich immer mehrere im Turnus habe, durch das Jahr.

00:03:57: Aber eins ist besonders jetzt rausgestochen und habe ich jetzt wieder im Repeat One gehört.

00:04:02: Und das ist Green Eyes von Gabriel Zanetti und Beggar Stevens.

00:04:07: Beggar Stevens ist, glaube ich, ein bisschen bekannter.

00:04:09: Aber das Lied selbst ist von Gabriel Zanetti, einem jüngeren, jungen Musiker aus Deutschland,

00:04:16: glaube ich.

00:04:17: Und ja, das ist ein sehr, wie soll ich sagen, nicht mega melancholisches Lied, aber eher

00:04:23: melancholisch.

00:04:24: Und es gibt mir einfach ein super gutes Gefühl.

00:04:28: Es ist nicht mal der Text selbst oder so, sondern ich finde es einfach ein mega schön

00:04:33: komponiertes Lied.

00:04:35: Und die beiden passen einfach auch von der Stimme her super zusammen.

00:04:39: Und ich kann da einfach irgendwie gut mitsingen, also leise vor mich hin, wenn ich unterwegs

00:04:44: bin.

00:04:45: Aber im Auto auch sehr, sehr laut zwischendurch.

00:04:48: Ja, es ist einfach, es passt irgendwie immer wieder mal zur Stimmung.

00:04:53: Schön, bin ich gespannt.

00:04:55: Ich habe auch ein Lied, das ist von Mackis.

00:04:58: Das sind, ich würde sagen, Singer, Songwriter, Hip Hopper, auch ein bisschen Quatsch macht

00:05:04: der manchmal.

00:05:05: Aber ich habe heute ein Lied rein, das mir emotional wirklich sehr gut gefällt und

00:05:10: auch mich sehr bewegt.

00:05:11: Das heißt, Liebesbrief von der F von Mackis.

00:05:14: Und da bin ich auch einfach gespannt, wie du das findest oder wie das die Hörer entfinden.

00:05:20: Oh ja, ich kenne es nicht, ganz ehrlich.

00:05:22: Und bin jetzt auch gespannt.

00:05:24: Ich muss ganz kurz, ganz kurz, Johannes, Entschuldigung, die Katze rauslassen.

00:05:29: Also, Entschuldigung.

00:05:30: Sie zeigt typisches Katzenverhalten und schaut mich jetzt einfach an und denkt, was, was,

00:05:49: ich wollte ja gar nie raus.

00:05:51: Das kenne ich.

00:05:53: Entschuldige.

00:05:54: Alles gut.

00:05:55: Ich habe, ein guter Freund von mir ist auch Katzenpapa.

00:05:58: Und wenn der nicht da ist, kümmere ich mich auch immer um die Katzen-Sitter dann.

00:06:03: Und selber habe ich keine eigenen Haustiere, aber die Katze von ihm oder den Katz muss

00:06:10: man sagen, begleite ich auch dann manchmal.

00:06:12: Und ich wohne in der Wohnung, wo er früher gewohnt hat, weil er umgezogen ist.

00:06:17: Und die Katze kommt auch manchmal noch vorbei, weil sie irgendwie die Wohnung auch kennt.

00:06:22: Das ist sehr lustig.

00:06:24: Genau, mit der Playlist finde ich ganz cool, weil ich glaube, dass das auch die Themen

00:06:31: nochmal verknüpft und einfach eine schöne Ergänzung ist.

00:06:35: Das ist mega.

00:06:37: Aber lasst uns gerne in die Thematik reingehen.

00:06:40: Da haben wir uns ja auch im Vorgespräch schon ein bisschen drüber unterhalten, aber für

00:06:44: diejenigen, die noch nicht so in dem Begriff sind, vielleicht kannst du das in deinen Worten

00:06:48: mal erklären, was heißt denn Neurotiversität und wie ist das mit der Neurotivergenz

00:06:54: und wo ist der da zusammenhangend?

00:06:56: Okay, sehr, sehr gerne.

00:06:58: Also ich werde jetzt wahrscheinlich so ein bisschen in einen Wespennester reingehen,

00:07:02: weil im Moment scheiden sich da die Geister ein wenig.

00:07:06: Bei dem Begriff Neurotiversität wirst du es auch Neurotivergenz.

00:07:10: Ich glaube, die Geister scheiden sich schon seit einer Weile, weil es geistern verschiedene

00:07:18: Definitionen herum.

00:07:19: Vielleicht macht es einfach Sinn, wenn ich meine erkläre, weil ich möchte nicht irgendwie

00:07:24: sagen, es ist was richtig oder was falsch.

00:07:26: Wobei, wenn man zurück zur Wurzel geht, dann gibt es schon eigentlich ein richtiges, aber

00:07:32: eben Begriffe können sich wandeln und so insofern.

00:07:35: Also für mich ist Neurotiversität, also alle Brains, auch die sogenannten Neuronormativen.

00:07:45: Es bedeutet als Begriff einfach, dass es ganz viele unterschiedliche Neurosettings gibt,

00:07:54: von Neurodivergent bis Neuronormativ.

00:07:59: Und es soll einfach zeigen, dass kein Brain wirklich so ist wie das andere.

00:08:04: Also es ist ein sehr, sehr inklusiver Begriff.

00:08:07: Er kommt ursprünglich aus der Artismus-Community, wurde zuerst irgendwie gecoint von Judy Singer.

00:08:14: Übrigens hat sie ein sehr, sehr gutes Buch darüber, schon älter, aber es fühlt sich

00:08:19: überhaupt nicht alt an.

00:08:20: Und es ging damals halt einfach um die Akzeptanz von Differenzen in den Gehirnen.

00:08:26: Und Neurotivergents, so ich es definiere, ist einfach Teil der Neurotiversität, logischerweise.

00:08:34: Und das sind Brains, die quasi von der sogenannten Norm divergieren, obwohl ich jetzt nicht so

00:08:40: einverstanden bin, dass es eine Norm gibt und etwas, was nicht normal ist, aber einfach

00:08:45: als Begriff.

00:08:46: Und unter Neurotivergents versammeln sich so Dinge wie ADIS, Autismus, Dispraxie, Discalculie,

00:08:54: OCD.

00:08:55: Man hat den Begriff auch ein bisschen aufgemacht inzwischen.

00:09:00: Es gibt so ein Bild von einem Schirm, wo ganz viele andere Sachen inzwischen auch drunter

00:09:06: sind, z.B. Tickstörungen, Schizophrenie, Misophonie, Downsyntom, was haben wir noch, HSP, wir

00:09:19: haben die genaussierte Angststörung, NPD, also nazistische Persönlichkeitsstörung, Borderline.

00:09:26: Es ist ein sehr weiter Begriff geworden und das wurde von einer Person, der einen Namen

00:09:32: ich jetzt vergessen habe, aber ich weiß, dass es eine Woman of Color war, die Neurotivergents

00:09:37: quasi in den 90er Jahren oder so definiert hat, oder sogar noch später.

00:09:42: Aber eben, es gibt ganz viele verschiedene Auffassungen und das macht es ein bisschen

00:09:50: schwierig, so einen gemeinsamen Nennertalweise zu finden.

00:09:56: Weil manche Leute bezeichnen einzelne Personen als Neurodiverse.

00:09:59: Wenn sie Neurodivergent meinen und umgekehrt und das ist manchmal so ein bisschen schwierig,

00:10:06: darum finde ich, wenn es jetzt dem Kontext nicht dient, sollte man auch nicht darüber

00:10:11: streiten, also wenn man weiß, was gemeint ist.

00:10:14: Wenn es aber wirklich missverständlich wird und damit auch wieder exklusiv, also Leute

00:10:19: wieder ausschließt, dann finde ich, sollte man es diskutieren.

00:10:23: Ich bin bei mir ja ganz ähnlich, ich bin in der Bubble der Menschen mit Behinderung

00:10:28: drin.

00:10:29: Ja.

00:10:30: Seh mich selber aber nicht als einer der Sprecher für die Lobby oder für die Gruppe, weil

00:10:35: ich finde, und da sehe ich schon parallelen auch, dass es die Gruppe gar nicht so wirklich

00:10:40: gibt, weil die Behinderungen an sich so vielseitig sind, dass ich immer auch nur so spreche,

00:10:48: dass ich es wie ich Sachen einschätze und wahrnehme und über meine Behinderungen oder

00:10:54: Einschränkungen ja, aber ich würde mich jetzt auch nicht so als Experten für Behinderung

00:10:59: oder für als Sprachrohr sehen, weil es einfach auch so individuell ist, wie du das beschreibst.

00:11:06: Was hat dich denn dazu bewogen, die Experten auf dem Gebiet zu werden oder zu sein?

00:11:11: Ich zucke immer ein bisschen zusammen, wenn man mich als Expertin in dem Gebiet bezeichnet,

00:11:17: denn ich sehe mich selbst, ehrlich gesagt, überhaupt nicht als Expertin, weil das ist

00:11:22: genau so eine Welt, wo, wenn man mal reingeht, dann weiß man immer mehr, was man nicht weiß.

00:11:29: Ja, okay.

00:11:30: Und ich sehe auch, dass es andere Menschen gibt, jetzt ohne mich klein zu machen, das

00:11:35: wird mir nämlich immer vorgeworfen, wenn ich solche Sachen erzähle.

00:11:38: Ich sehe einfach Leute, die sind viel, viel, viel, viel, viel mehr, als ich jetzt in diesem

00:11:43: Thema noch drehe.

00:11:44: Also die sind wirklich so full in the Neurodiversity Bewegung und sind immer so on top.

00:11:50: Oft sind das auch noch Aktivist*innen in anderen Bereichen, also auch eben im Bereich Behinderung,

00:11:57: weil es da ja viele Überschneidungen gibt natürlich.

00:12:00: Aber vielleicht kann ich einfach sagen, wie ich in das Interesse hineingekommen bin und

00:12:09: so ein bisschen als Teil-Expertin sicherlich fungiere.

00:12:12: Bei mir ist es so, dass ich vor etwas mehr als zwei Jahren eine ADIS-Diagnose bekommen

00:12:21: habe.

00:12:22: Nicht ganz überraschend, also ein bisschen vorher habe ich dann selbst gemerkt, das könnte

00:12:27: doch noch ziemlich gut passen, als das Thema dann aufgekommen ist.

00:12:30: Und weil ich damals schon einen YouTube-Kanal hatte und auch sehr fest auf YouTube unterwegs

00:12:36: war, hat es natürlich dann über den Algorithmus ganz viel Content zu mir gespült, wo es dann

00:12:41: eben auch um diese Begriffe ging.

00:12:43: Und natürlich, so wie ich bin, habe ich angefangen überall nachzulesen, zu googlen, dann irgendwann

00:12:49: ChatGPT zu fragen etc.

00:12:51: Und mich auch zu tauschen mit Leuten auf Social Media unterwegs sein.

00:12:56: Und so habe ich dann auch ziemlich schnell halt Wind mitgekriegt von Begriff Neurodiversity

00:13:02: und auch Neurodivergent.

00:13:03: Ich habe dann Judy Singer's Buch auch irgendwann gelesen und noch ein anderes, Divergent Mind

00:13:11: heißt das.

00:13:12: Und so kam ich rein und das wurde halt wirklich zu einem Special Interest von mir.

00:13:17: Also Neurodivergent ist natürlich zuerst ADIS ganz stark und dann Neurodivergent als

00:13:22: solches.

00:13:23: Ich war schon eh schon immer voll in der Psychologie irgendwie drin als Special Interest.

00:13:29: Und so habe ich mir das einfach autodidaktisch quasi zugelegt, das Wissen und hat dann auch

00:13:36: verspürt mit einem Gewissen sind und bewusst sein, dass ich schon immer ein bisschen mitgebracht

00:13:41: habe, dass ich auch mehr über dieses Thema aufklären möchte und auch über ADIS selbst,

00:13:47: aber auch über Neurodivergent allgemein.

00:13:49: Natürlich, wenn ich Neurodivergent sage, das muss ich vielleicht noch eingrenzen, spreche

00:13:54: ich halt eben auch nur von ADIS und auch von Autismus, weil ich mich, wie du gerade

00:14:01: gesagt hast auch, ich kenne mich nicht mit allen Neurodivergenzen aus.

00:14:05: Ja.

00:14:06: So gern ich würde.

00:14:07: Aber ich kann sowieso für niemanden sprechen, auch nicht innerhalb von ADIS oder Autismus

00:14:12: oder ADIS, aber es ist schon gar nicht für Leute mit anderen Neuro Settings.

00:14:18: Genau.

00:14:19: Du hast ja jetzt ChatGPT erwähnt, da wäre ich jetzt gerade mal kurz besonders neugierig,

00:14:25: weil ja ChatGPT ja auch eigentlich immer nur ein Abbild ist von dem, was schon jemand

00:14:30: eingegeben hat oder was sie halt durch Crawling irgendwie in ihrer Datenbank haben.

00:14:36: Das heißt, ich würde jetzt meinen, dass dadurch die Reflexion und die Antworten von ChatGPT

00:14:44: auch eher beschränkt sind, oder?

00:14:48: Ja.

00:14:49: Oder hast du da was Neues mitnehmen können?

00:14:50: Sagen wir mal so, ChatGPT wurde jetzt immer besser im auch recherchieren, aber trotzdem

00:14:58: man sieht natürlich, wie Stereotypen reproduziert werden.

00:15:01: Also auch wenn ich zum Beispiel mal Inspiration brauche für ein Video und ich ein Thema rund

00:15:06: um ADIS oder Autismus eingebe oder mir das Script ein bisschen strukturieren lasse, dann

00:15:12: passiert das sehr, sehr häufig, dass ich einfach finde, nee, nee.

00:15:16: Das sind wirklich Stereotypen, die da reproduziert werden.

00:15:20: Ich habe ChatGPT vor allem dazu genutzt, einfach auch Quellen zu finden oder Ansätze

00:15:26: zu finden, um weiter zu recherchieren und ich habe mich auch mit ChatGPT oft gestritten,

00:15:31: respektive diskutiert darüber, wie Stereotyp ist, dass dessen Ansicht ist, das Ansicht

00:15:37: in Anführungszeichen, ne.

00:15:39: Ist sehr spannend, ja.

00:15:42: Also es ist schon ein bisschen ein Abbild davon, was so halt generell an Daten da ist und

00:15:48: viele Daten, auch wenn es ganz viele gute Daten gibt und gute auch Influencer und gute

00:15:53: Fachpersonen, die auf dem Internet sind, die Stereotypen werden halt leider sehr häufig

00:15:59: reproduziert.

00:16:00: Aber ich habe jetzt die letzte Zeit gemerkt, dass sich jetzt halt auch da die Datensätze

00:16:06: ein bisschen verändert haben und ein bisschen bessere Informationen kommt.

00:16:10: Also ich sage nicht, dass sie gut ist, aber besser.

00:16:13: Und hast du da ein Beispiel, weil das ist ja auch so ein bisschen das, was die Mythen

00:16:18: sind und die häufigen Missverständnisse wahrscheinlich, Mathe auch ChatGPT.

00:16:22: Hast du da so ein, zwei Beispiele, wo du vielleicht mit ChatGPT, aber auch natürlich mit den Leuten,

00:16:28: mit denen du sprichst und die du berätst, sagst, nee, das ist, nee, das stimmt gar nicht,

00:16:33: was du dir denkst oder so, ist es komplett anders.

00:16:36: Ich überlege gerade, ja, also genau, also was ich sehr krass finde, ist so der Ebelismus

00:16:47: bei ChatGPT.

00:16:48: Also, dass dann bei ADS zum Beispiel kommt, ja, ADS ist eine Störung der Aufmerksamkeit,

00:16:56: was nicht ganz stimmt, auch der Name ist, hat einfach nicht so gut.

00:16:59: Und aber wenn man...

00:17:01: Was ist die, die lässt dann richtig?

00:17:03: Ja, es ist ja, wir haben keine Probleme mit der Aufmerksamkeit an sich, also dass wir

00:17:07: uns nicht konzentrieren können.

00:17:09: Also das kommt vielleicht auch mal, ja.

00:17:11: Aber bei uns ist mehr das Problem, dass wir unsere Aufmerksamkeit, unserem Fokus nicht

00:17:15: so gut steuern können wie andere.

00:17:17: Das heißt, wir können sowohl Mühe haben, uns auf was zu fokussieren, als auch den Fokus

00:17:24: nicht wegbekommen können von einem Thema, das uns begeistert.

00:17:28: Zum Beispiel, da sind wir auch faked zu hyperfokussieren, was aber nicht so gut steuerbar ist.

00:17:33: Also wir können jetzt nicht sagen, hey, jetzt hyperfokussiere ich auf dieses Thema, weil

00:17:38: ich muss, sondern das passiert halt einfach.

00:17:41: Und dieses ein bisschen unkontrollierbarer ist das, was hinter der sogenannten Störung

00:17:47: halt liegt, dass wir nicht uns bewusst entscheiden können.

00:17:51: So, jetzt konzentriere ich mich auf das.

00:17:54: Also wir können das schon bewusst entscheiden, aber es kann einfach sein, dass wir Mühe

00:17:57: haben.

00:17:58: Und wenn wir dann aber reinkommen, kann es auch wieder sein, dass wir Mühe haben, den

00:18:02: Fokus dann auf das nächste zu legen.

00:18:04: Im Vergleich mit Neuronormativ.

00:18:07: Das heißt aber nicht, dass wir schlechter sind oder so.

00:18:10: Aber es gibt natürlich dann Struggles im Alltag, weil der Alltag halt nicht so gestaltet ist

00:18:15: für uns, wie es zu uns passt, sehr, sehr häufig.

00:18:18: Und da kommen halt von JetGPT so Sachen wie, ja, aber wenn du irgendwie quasi versuchst,

00:18:26: neurotypisch zu werden, dann hast du keine Probleme mehr.

00:18:28: Also dann kommen dann so Tipps wie, ja, stell dir einfach immer einen Timer, also ich

00:18:34: sage nichts gegen Timer, ich nutze das auch, aber es kommen dann immer so Methoden, die

00:18:38: eben auch nicht für alle funktionieren.

00:18:40: Ja, du musst einfach Promotorothechnik machen und du musst halt einfach mehr schlafen und

00:18:45: besser essen und früher aufstehen quasi.

00:18:48: Und dann bist du geheilt von deinem ADIS.

00:18:51: Ein bisschen so.

00:18:52: Also ich sage das jetzt mega überspitzt, oder?

00:18:54: Weil also wir brauchen keine Heilung.

00:18:56: Eben nicht, oder?

00:18:58: Also und das ist so und das ist natürlich auch sehr oft in den Köpfen von Menschen und

00:19:04: auch ich selbst habe nach wie vor internalisierten Ableismus.

00:19:07: Ich weiß nicht, ob du das selbst auch kennst bei dir.

00:19:09: Ja, klar.

00:19:10: Und da wird halt wirklich reproduziert.

00:19:14: * Musik *

00:19:20: Moin aus dem Schnitt und eine ganz ganz kurze Unterbrechung. Wenn dir diese

00:19:26: Episode gefällt, nutzt doch gerne jetzt die Chance und lasst mir ein Abo da.

00:19:29: Und wenn du magst, empfehle den Podcast gerne weiter, denn dann haben noch mehr

00:19:34: Menschen die Chance, WordPress zu verstehen. Apropos verstehen, diese

00:19:39: Episode wird unterstützt von der Gehirngerecht Digital GmbH. Bei

00:19:44: Gehirngerecht.digital bekommst du ebenfalls viel Wissen und viele Tipps,

00:19:48: wie du deiner eigenen Inhalte und deine WordPress-Seite barrierefrei gestalten

00:19:53: kannst. So bist du für das kommende Gesetz Mitte 2025 bestens vorbereitet.

00:19:58: Jetzt aber genug geschnackt. Weiter mit der Episode.

00:20:02: Ich finde es dem Alltag spannend, da wollte ich gleich nochmal drauf zukommen,

00:20:12: aber was du sagst, ist auch ein Thema, das tatsächlich merke ich, das trägert mich

00:20:15: total, dass die die Außenwelt oft sagt, hier man muss sich anpassen an

00:20:22: irgendwas, aber es gibt ja so viele verschiedene, wie du jetzt sagst, Brains oder

00:20:28: auch Lebensrealitäten. Also andersrum gefragt auch, vielleicht hast du eine

00:20:34: Idee dazu, warum fällt es so vielen Menschen schwer, andere Lebensrealitäten

00:20:40: anzuerkennen, die müssen ja das nicht so übernehmen oder so. Aber es gilt ja für

00:20:46: alle Bereiche, zum Beispiel ich bin Beiberufler,

00:20:49: es können manche überhaupt nicht verstehen, dass ich umgezogen bin von

00:20:52: München nach Hamburg, also da sagen manche, wie kannst du das noch machen

00:20:56: und es lauter so Sachen, es kann ja auf alle möglichen Lebensbereiche

00:21:02: übertragbar, nicht nur auf jetzt Brains, sondern auch auf Verhaltensweisen oder

00:21:06: keine Ahnung, wie man halt leben will. Warum glaubst du, philosophische Frage

00:21:12: jetzt? Genau, sehr philosophisch. Warum ist es für manche so schwer zu sagen, gut,

00:21:18: zu mir passt es nicht, aber wenn du willst, machst du auch so, kann man ja auch sagen,

00:21:22: also das tut mich echt schwer. Das verstehe ich auch, weil sofern jetzt

00:21:29: ich nicht etwas extrem aus unethisch empfinde oder sofern jetzt etwas nicht

00:21:34: jemanden oder eine Gruppe von Menschen hat Tieren oder was auch immer mega schadet,

00:21:38: weißt du, ich habe schon eine Grenze, kann ich aber sagen, ja, mach du,

00:21:43: mach du was du möchtest, oder? Also und ich finde das sehr schade, dass das nicht so

00:21:49: praktiziert wird und das warum, ich meine, wow, da könnten wahrscheinlich drei

00:21:53: Podcasts darüber machen, oder? Ja, ich fähre noch zu diesem Thema gerade, Alkohol

00:21:58: zum Beispiel oder Fleischessen, wie so darf ich nicht kein Fleisch essen oder

00:22:02: Alkohol frei leben. Ja, genau, genau, genau. Und ich glaube, tatsächlich die Gründe

00:22:08: sind ja mega unterschiedlich und ich kann ja nur raten, also das sind jetzt

00:22:12: nur irgendwelche Einschätzungen von außen und ich möchte auch niemanden was

00:22:16: in die Schuhe schieben, das ist mir noch wichtig, aber ich glaube so ein bisschen

00:22:21: aus meiner Forschung an der Menschheit gibt es so verschiedene Elemente, oder?

00:22:27: Teilweise kann es sein, dass jemand sich selbst erkennt, zum Beispiel in einer

00:22:32: neurodivergenten Person und das aber an sich nicht akzeptiert, eben wieder

00:22:38: internalisierter Ebulismus zum Beispiel und dann das ablehnt, eben weil es so

00:22:45: ähnlich ist, eben weil es unangenehm ist für einen selbst, weil man eigentlich

00:22:48: oder wenn jetzt eine neurodivergente Person ein bisschen offener lebt und ein

00:22:52: bisschen unmaskiert erlebt und eine andere Person, die das auch in sich trägt,

00:22:58: das hat nicht kann aus verschiedenen Gründen, kann dann mit Ablehnung

00:23:02: reagieren, weil das ist quasi der Spiegel, den man selbst nicht erreicht im

00:23:08: Moment aus verschiedenen Gründen. Ich glaube also internalisierter

00:23:11: Ebulismus bei jetzt neurodivergents Behinderung und so ist wahrscheinlich

00:23:15: sehr häufig ein Grund für diese Ablehnung oder dieses Unverständnis. Als

00:23:21: nächstes würde ich auch sagen, es kommt ein bisschen drauf an und das gibt es

00:23:26: doch so Fälle, wo halt Menschen halt nicht arbeiten können oder wollen und

00:23:31: das ist auch völlig okay, meiner Meinung nach, die dann das quasi andere lehnen,

00:23:36: das ab und sehr häufig ist das, weil sie selbst zu viel zu tun haben, weil sie

00:23:43: selbst mega überfordert sind und das ist nicht die Schuld der Person, die jetzt

00:23:48: weniger arbeitet, also welchen Gründen auch immer, sondern die Schuld des

00:23:52: Systems. Aber es wird halt ein Zündenbock gesucht, unbewusst, das ist nicht

00:23:57: mit Absicht, ich möchte niemandem das böse Absicht unterstellen, das

00:24:00: passiert halt unbewusst und das finde ich für mich so ein Ding und ein Ding ist

00:24:06: glaube ich das dann bisschen ähnlich wie das erste auch eine Art von Neid

00:24:11: vielleicht auch, auch wenn es absurd ist, also vielleicht hast du das auch schon

00:24:17: erlebt in deiner Community quasi, dass Menschen, behinderte Menschen oder

00:24:23: Menschen mit Behinderung je nachdem irgendwie einen Zugang haben zu etwas,

00:24:27: weil das Barrierefreiheit für sie bedeutet und dann sind Leute, also

00:24:32: able-bodied Leute sind dann neidisch darauf, weil sie das als vorzug sehen,

00:24:37: als extrawurst. Irgendwie das Gefühl haben sie kommen

00:24:42: selbst zu kurz, obwohl ja die andere Person mit ganz vielen Hürden kämpft im

00:24:48: Leben, die man vielleicht in dem Moment nicht alle sieht, oder?

00:24:51: So das seh ich sehr oft, also diese, oder das kennst du ganz bestimmt und ja, das sehe ich so ein

00:24:57: bisschen, also der Neid kann aber auch auf andere Lebensrealitäten natürlich

00:25:01: bezogen sein, eben wenn jemand quasi in deren Augen einen waggerbunden Leben

00:25:07: führt zum Beispiel, das ist vielleicht irgendwo auch das Gefühl in der Person

00:25:13: und das tut mir irgendwie auch leid, dass sie eher das selbst halt nicht machen

00:25:17: konnte, aufgrund vielleicht fehlender Privilegien, aufgrund ja halt einfach

00:25:22: vielleicht auch einer anderen Generation und dann, dann projiziert man all diese

00:25:29: Sachen auf andere. Ich glaube nur ganz selten ist es wirklich böse gemeint oder

00:25:35: wirklich gegen die Person. Ich glaube es ist wirklich mehr immer eine Projektion.

00:25:39: Ja, hat das Sinn gemacht. Es hat Sinn gemacht, es hat auch eine schöne Sicht finde ich auf Dinge.

00:25:45: Danke. Gerne. Ich wollte noch mal zu dem Neure Divergenzthema kommen.

00:25:52: Ich vermute jetzt einfach mal, dass ja nicht der harte Cut ist und man sagt ab dann ist das so,

00:25:58: diese Diagnose, sondern es ist ja eine riesen Bandbreite ja nochmal, oder?

00:26:03: Also eben, es kommt jetzt darauf an, welche Diagnose du meinst oder weil Neure Divergenz ist ja per

00:26:10: Definition keine Diagnose, sondern einfach ein Sammelbegriff für Menschen, die von der

00:26:17: Hirnstruktur quasi von der Kognition, von dem Abweichen was als Norm gilt.

00:26:24: Genau und die ist ja ein fließender Totalfließen, das, wie sagt man, fließt der total.

00:26:32: Ja, also meiner Meinung ja, ich meine natürlich aus klinischer Sicht gibt es einen Cut-off,

00:26:37: oder? Also wenn du jetzt deine ADIS Diagnostik durchläufst, dann musst du wirklich eine bestimmte

00:26:44: Anzahl Punkte haben in den verschiedenen Bereichen und erst ab dann giltst du quasi als ADIS.

00:26:53: Und natürlich, ich meine aus klinischer Sicht macht das vielleicht ein bisschen Sinn,

00:26:57: obwohl ich eben nicht ganz der Meinung bin, aber ich bin halt selbst keine klinische Psychologin

00:27:02: oder Psychiaterin, darum who am I? Aber meine Meinung ist ja es ist fließend, weil ich habe

00:27:09: in meinem Umfeld zum Beispiel schon erlebt, dass Leute die ADIS Diagnose nicht bekommen haben,

00:27:13: weil sie quasi in einem Punkt nicht dem entsprochen haben, was die Diagnose ausmacht und das finde

00:27:21: ich persönlich sehr gefährlich, weil es gibt Masking oder? Also Leute können das auch vor sich

00:27:27: selbst ein bisschen verstecken und ja und dann bekommt man vielleicht einfach diese Hilfe nicht,

00:27:34: die man hätte haben können. Bei ADIS gibt es auch gute Medikamente, die einen wirklich,

00:27:39: wirklich sehr gut unterstützen und Nichtbehandlungen von ADIS kann auch ganz, ganz schlimme Folgen haben.

00:27:47: Klar, wenn man weiß selbst oder wenn man sich dann selbst identifiziert, kann man natürlich

00:27:51: schon sehr viel machen, dass das nicht so schlimm wird. Logisch, sich alles von den Medis abhängig,

00:27:56: aber es ist halt einfach schwierig, weil es ist ja vieles ein Spektrum. Auch bei Autismus,

00:28:03: besonders aber auch bei ADIS, es ist ein Spektrum in alle Richtungen und darum kann sich das so

00:28:10: unterschiedlich zeigen, vor allem wenn das erste in einem wachsenden Alter auch gesehen wird. Und es

00:28:17: ist von dem her sind diese Cut-offs sehr, sehr schwierig, auch wenn ich es verstehe aus klinischer

00:28:23: Sicht, weil sonst weiß man wie nicht, wo anfangen und wo aufhören, aber dieses Fehlende Hilfe dann,

00:28:30: das sehe ich dann so ein bisschen als problematisch, obwohl man ja natürlich Zugang hat zu Communities

00:28:36: und alles und das hilft auch schon sehr, aber ja, es ist wirklich so, ich glaube man muss echt

00:28:41: aufpassen, dass Neurodivergenz nicht aus einem Begriff für einen Ding genommen wird, also dass

00:28:46: das eben nicht so eine Persona wird, die immer gleich ist. Ich muss schnell die Tür schließen,

00:28:52: Entschuldigung. Ja, gerne. Die Katze. Nee, Staubsauger. Okay. Hat er wie heißt her?

00:29:00: Die Katze. Der Staubsauger. Der Staubsauger, der ist Müssele Dagobert, heißt er. Cool. Ich habe ja auch

00:29:10: ein Büro, ich habe ja ein Büro in Hamburg-Ottensinn mit dem Jonas Mann, ein Büro mit Bewohner. Wir

00:29:17: haben ein Staubsauger, der heißt Günther bei uns. Sehr gut, passt auch super. Ich finde es mit der

00:29:25: Unterbrechung jetzt ganz passend, weil wir schon tatsächlich fast eine halbe Stunde sprechen

00:29:30: und jetzt wir nochmal, obwohl es ein super cooles Thema war oder ist. Das ging ja schnell, hey,

00:29:36: meine Güte. Das können wir direkt nochmal ein Episode machen zu dem Thema. Ja, gerne. Weil ich

00:29:42: finde, da habe ich jetzt mehr Stichpunkte notiert, wie man besser kommunizieren kann. Ja, sehr wichtig.

00:29:50: Ich habe es aufgeschrieben mit Neuro diversen Menschen, aber das ist jetzt eigentlich ein Quatsch

00:29:56: notiert, weil wir können ja sagen, wie kann man allgemein besser kommunizieren, weil es gibt ja

00:30:01: so viele Barrieren oder Hürden oder einfach andere Kommunikationsverhalten. Wie können wir

00:30:08: denn versuchen, dass wir einfach mit allen anderen besser kommunizieren als bisher? Also es klingt

00:30:18: so einfach ist es aber nicht, weil Kommunikation ist ja schwer und ich bin in meinem Alltag immer

00:30:24: wieder der Aussage begegnet, dass Kommunikation nicht wichtig ist oder dass man das ja kann,

00:30:27: weil man hat ja die gleichen Worte. Ich glaube ein sehr großes Ding ist die Annahme, dass die

00:30:36: andere Person einen einfach versteht und wir haben das alle. Ich habe das auch, weil wir haben alle

00:30:42: diesen bei uns, ganz unbewusst. Selbst eben ich habe Kommunikation studiert und es war auch ein

00:30:47: Special Interest von mir und und und. Trotzdem falle ich selbst auch immer wieder darauf rein,

00:30:52: dass ich das Gefühl habe, die andere Person muss mich doch jetzt irgendwie verstehen. Und man

00:30:58: trifft auch Annahmen oder man hat Vorteile gegenüber der anderen Menschen und ich finde es so so

00:31:04: wichtig grundsätzlich mal mit einem offenen Herzen oder einer offenen Erhaltung versuchen,

00:31:10: auf die andere Person zuzugehen und lieber einmal mehr nachzufragen, als einfach eine Annahme zu

00:31:17: treffen, wenn man sich dann dabei erwischt. Also man erwischt sich halt nicht immer dabei. Aber sich

00:31:22: anzugewöhnen, einfach nachzufragen, um sicherzustellen, dass man etwas richtig verstanden hat und

00:31:29: einfach in der Annahme in ein Gespräch reinzugehen, dass die andere Person ehrlich ist und und Sachen

00:31:37: ernst meint und auch darauf vertrauen, wenn er sie irgendwie ein Statement macht zu den eigenen

00:31:46: Gefühlen oder Bedürfnissen, dann haben wir schon sehr, sehr, sehr viel gewonnen. Weil ich sehe halt

00:31:52: einfach eben vor allem zwischen jetzt Audio-Asler oder Audio-Asler und Autist*innen mit der neuronormativen

00:31:59: Welt gibt es zum Beispiel ganz, ganz viele Missverständnisse, weil die nonverbale Kommunikation

00:32:05: nicht gleich priorisiert wird. Und dann wird aber von neuronormativer Seite still quasi erwartet,

00:32:13: dass man sich dem anpasst als nicht neuronormative Person. Es ist aber für die andere Person nicht

00:32:20: möglich, weil diese Art von Kommunikation ist wirklich eine Differenz. Es ist nicht eine Wahl,

00:32:26: dass man das jetzt so macht aus Prinzip, sondern es ist wirklich eine Differenz. Und das wird

00:32:31: oft nicht so verstanden und das kann auch zu Konflikten führen. Und da ist es halt einfach

00:32:36: wirklich wichtig, quasi jeden Menschen weder neu anzunehmen als einzelner Mensch, der einfach

00:32:42: einen Kommunikationsstil hat, einen eigenen. Und darauf zu vertrauen, dass die Person die Dinge ernst

00:32:47: meint und ehrlich meint und Bedürfnisse hat. Vielleicht sind es nicht die gleiche, wie meine,

00:32:52: aber trotzdem haben die eine Recht und darum Fragen, Fragen, Fragen auch selber zurückspiegeln,

00:33:02: wenn man irgendwo unsicher ist oder das Gefühl hat nicht verstanden zu werden. Und damit hat

00:33:08: man schon sehr, sehr, sehr viel gewonnen. Und ich denke aber auch, es ist nicht einfach und das

00:33:14: muss man fast ein bisschen trainieren, bewusst. Und es gibt auch kein Perfekt. Und es passen

00:33:21: auch nicht alle Menschen zusammen. Also manchmal kann man so lange versuchen zu kommunizieren und

00:33:26: es funktioniert dann halt doch nicht. Es ist halt einfach so. Ich merke es total auch an Ironie und

00:33:32: Zarkasmus. Ich bin schon, würde mich schon als ironischen und teils zarkastischen Menschen

00:33:39: bezeichnen. Merke es aber manchmal wirklich, dass das die mein Gegenüber manchmal einfach nicht,

00:33:44: dass der nicht so oder die nicht so ist und das dann nicht versteht. Und bei manchen anderen,

00:33:51: die sind einfach noch, noch viel mehr da drin. Und dann kann man sich da total gut reinsteigern

00:33:57: und mega, das klingt für Außenstehende dann oft auch böse und wirklich absurd. Aber wenn man

00:34:03: halt in dem Gespräch ist und ja weiß, dass es nur zarkastisch gemeint ist, ist es sehr amüsant

00:34:09: finde ich. Vielleicht passt es da auch ganz gut rein. Ja voll. Und das ist so das so ein bisschen

00:34:13: ansteriatipisiertes Bild, wenn es um Autismus geht. Da wird behauptet, Autisten können

00:34:19: keinen Zarkasmus verstehen oder keine Ironie verstehen. Und das stimmt nicht. Also es gibt

00:34:25: ja auch einige super coole autistische Comedians. Also sowohl, also alle Gender. Und das stimmt

00:34:36: überhaupt nicht. Aber es gibt schon die, die Neigung dazu, die Dinge sehr wörtlich zu nehmen.

00:34:42: Und da kann es natürlich schon zwischendurch mal einfach solche Missverständnisse geben. Und genau

00:34:48: das ist ein tolles Beispiel, das du jetzt gemacht hast, statt dann sauer zu reagieren, weil jemand

00:34:53: den eigenen Joke nicht verstanden hat oder den Zarkasmus nicht verstanden hat, kann man einfach

00:34:58: sich überlegen, ah, es gibt andere Brains und das kam jetzt vielleicht nicht an. Und dann kann man

00:35:03: einfach sagen, hey, ich habe das übrigens zarkastisch gemeint. Und dann ist es vielleicht nicht so

00:35:06: spaßig, weil man hat niemanden zum Lachen. Aber es gibt dann auch keinen Konflikt und die

00:35:13: andere Person ist erleichtert und man selbst ist vielleicht auch erleichtert. Und was ich auch

00:35:17: wichtig finde, ist, wenn man in einer Gruppe ist, wo man jetzt nicht alle kennt, einfach auch zu

00:35:23: versuchen, vielleicht den Zarkasmus manchmal ein bisschen beiseite zu lassen, zumindest am Anfang,

00:35:29: oder bei Vermitteln von Wissen. Da bin ich manchmal ein bisschen schlecht, ehrlich gesagt. Ich kann

00:35:36: sehr zarkastisch sein in meinen Videos oder auch ironisch. Und dann kann es halt einfach sein,

00:35:41: dass die Dinge nicht so ankommen bei den anderen Personen, wie man das gerne möchte. Also so ein

00:35:46: bisschen eine inklusive, nicht sich selbst verstellen oder unterdrücken, aber so situationsangepasst,

00:35:52: ein bisschen eine inklusivere Kommunikation zu haben, kann nicht schaden. Aber da arbeite ich

00:35:57: also selbst noch sehr, sehr fest daran, muss ich sagen. Also Simone, ich finde, wir könnten da

00:36:02: wirklich noch ein Episode, auch zu Humor und ich kann mich nicht kurz fassen. Wir müssten einfach

00:36:08: eine länger, noch eine Doppel Episode machen. Mir gar keinen. Da gibt es noch so viele Sachen,

00:36:13: wie Humor und insgesamt Kommunikation. Jetzt würde ich es trotzdem gerne mal dabei belassen,

00:36:18: damit wir ein bisschen die Zeit im Blick behalten. Ich habe trotzdem noch eine Abschlussfrage, die

00:36:24: würde ich vielleicht überraschen. Und die geht so, stell dir vor, du hast bei Google, sagen wir

00:36:30: bei dir bei YouTube, du bist ja YouTube, bist ja dein favorisierter Kanal. Stell dir vor, du könntest

00:36:38: einen Tag lang bei, wenn ich YouTube.de eingebe, das einfach für alle sichtbare erste Video könnte,

00:36:44: könnte von dir sein. Was würdest du da drin besprechen? Was aber nicht jetzt darf jetzt keine

00:36:50: Eigenwerbung sein für dein Kanal, sondern es muss irgendwie ein Thema sein, was die am Herzen

00:36:55: liegt, wo du sagst, hey, ich möchte das Thema oder das Schlagwort alle kennen. Das hat doch mit

00:37:02: meinem Thema zu tun. Das ist okay, aber nicht für, darf keine Kanalwerbung sein. Ah, okay. Also ich

00:37:08: möchte, dass die Leute alle das Thema Masking kennen. Und zwar nicht nur bezogen auf ADS oder

00:37:15: Autismus, sondern generell. Weil ich glaube daran, dass viele Menschen auf diesem Planeten

00:37:22: sich extrem tagtäglich verstellen müssen. Und das fügt ganz vielen sehr, sehr großen Schaden zu.

00:37:30: Und ich glaube, zu wissen, dass viele Leute sich verstellen müssen oder auch zu wissen,

00:37:35: wie man sich weniger verstellt, das kann wahrscheinlich sehr heilsam sein für die Gesellschaft.

00:37:40: Und was wäre der Videotitel in drei Wörtern? In drei Wörtern? Was ist Masking?

00:37:49: Alles klar. Cool, vielen Dank dir. Danke euch fürs Zuhören. In Hamburg sagt man Tschüss.

00:37:55: Ja, bei uns auch. Tschüss. Tschüss, das heißt auf Wiedersehen. Ich freue mich, wenn wir uns hier

00:38:03: sehr bald wiedersehen bzw. hören. Wenn du darauf auch Lust hast, abonnier doch am besten diesen

00:38:09: Podcast, damit du keine Episode verpasst. Ich hoffe, du konntest heute einiges mitnehmen. Wenn ja,

00:38:15: dann empfehle den Podcast auch gerne deinen Freund*innen weiter, damit noch mehr Menschen darauf

00:38:20: aufmerksam werden. Fragen, Themenwünsche und Ideen? Gerne an espresso@nordcafé.online.

00:38:27: Jetzt aber wirklich. Tschüss.

00:38:33: [VERHALT]

00:38:37: [Musik]

00:38:39: Copyright WDR 2018

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