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065 - Leichte und einfache Sprache mit Inga Schiffler

Shownotes

Willkommen im nerdcafe. Heute zu Gast ist Inga Schiffler. Inga ist Beraterin für leichte Sprache und wir kennen uns lustigerweise von einer Sprecher-Fortbildung, da wir beide viel mit unsere Stimme arbeiten und diese oft einsetzen. Wir sind dann in Kontakt geblieben, haben uns auf der republica wieder gesehen und Inga war auch schon im live nerdcafe zu Gast. Jetzt freut es mich, dass wir auch im Podcast über leichte Sprache sprechen können.

Wir haben deswegen heute gesprochen über: leichte und einfache Sprache, Normen und Regularien, Begrifflichkeiten, Nerds und Expert*innen, Gesetze und Verständlichkeit, Ingas Arbeit und leichte Nachrichten.

Was ist das nerdcafe? Hier geht es um WordPress, Hosting, Content Management Systeme und Web-Themen. Aber natürlich auch um Sicherheit, Backups und Social Media. Kurz gesagt: Um alles, was dich interessiert, wenn du mit deinem eigenen Webseite Projekt starten möchtest.

Neue reguläre Podcast Episoden erscheinen jeden Dienstag um 7:00 Uhr. Ab 2025 immer abwechselnd Johannes alleine oder mit verschiedenen Expert*innen.

Machs dir gemütlich und komm gern dazu. Viel Spaß im nerdcafe.

Weiterführende Links zu dieser Folge: Hier findest du Inga im Netz:

Weiterführende Links: Brandeins: https://www.brandeins.de/themen/rubriken/leichte-sprache Marketing in leichter Sprache: https://www.rowohlt.de/buch/holger-froehlich-marketing-in-leichter-sprache-9783989280250 Kapitalismus in leichter Sprache: https://www.rowohlt.de/buch/holger-froehlich-kapitalismus-in-leichter-sprache-9783989280083 Gedichtband Henri Hirt: https://kobinet-nachrichten.org/2024/12/10/gedichtband-von-henri-hirt-herz-ist-eine-sprache-die-wir-verstehen/

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Transkript anzeigen

00:00:00: Heute haben wir gesprochen über die leichte und die einfache Sprache, über verschiedene

00:00:05: Normen und Regularien, über Begrifflichkeiten, lustigerweise auch über den Begriff "Nerd"

00:00:11: und über "Nerds" an sich, über Expertinnen, über Gesetze und Verständlichkeit, über

00:00:17: AGB und die Datenschutzgrundverordnung, über der schöne Wort-Bahierefreiheit, Stärkungsgesetz

00:00:23: und über Engas Arbeit und ihre leichten Nachrichten.

00:00:26: Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit der Episode heute und herzlich willkommen im Nerdcafé Podcast.

00:00:33: Moin aus Hamburg und herzlich willkommen im Nerdcafé Podcast, dem Podcast rund um WordPress,

00:00:45: Hosting, CMS und Web.

00:00:47: Dein Host Johannes Meyerhofer ist Experte und Trainer für WordPress.

00:00:51: Mit diesem Podcast möchte Johannes dir dabei helfen, WordPress besser zu verstehen und

00:00:56: anzuwenden.

00:00:57: Aber auch bei allen anderen Themen, die dich interessieren, wenn du mit einem eigenen

00:01:02: Webseitenprojekt starten möchtest.

00:01:04: Und jetzt wünsche ich dir ganz viel Spaß mit der Podcast-Episode.

00:01:08: Heute im Nerdcafé Podcast habe ich Inga Schiffler eingeladen und die Inga ist Beraterin für

00:01:13: leichte Sprache.

00:01:14: Wir kennen uns lustigerweise über eine Sprecherfortbildung, die wir beide mit besucht haben, um unsere

00:01:20: jeweiligen Stimmen einfach zu verbessern und optimieren, weil wir die jeweils oft einsetzen.

00:01:25: Kleiner Funfact Inga, den kennst du selber noch gar nicht.

00:01:29: Unsere Coaching hat das neue Intro für diesen Podcast für mich eingesprochen, was ich auch

00:01:36: jetzt in dem Zusammenhang, wo wir beide hier reden, ganz cool finde, weil sie die Begrüßung

00:01:41: und die Verabschiedung eben machen.

00:01:44: Und da bin ich auch sehr gespannt, wie sie die Folge findet und wenn sie uns beide reden

00:01:49: hört, ob sie uns da vielleicht auch nochmal Feedback dann gibt oder so.

00:01:54: Tanja?

00:01:55: Tanja, genau.

00:01:56: Das ist ja total nett.

00:01:58: Und sie ist ja auch in Hamburg und ich auch.

00:02:00: Sie kam auch noch mal vorbei in den Raum, wo wir die Schulungen hatten.

00:02:05: Ah, okay, das heißt, du hast tatsächlich noch mal sie gesehen und ihr habt persönlich

00:02:11: in echt gesprochen.

00:02:13: Wir haben uns über Zoom getroffen.

00:02:15: Ah, okay.

00:02:16: Also, meine Fortbildung haben wir in echt hier bei mir in diesem Raum, wo wir auch waren

00:02:22: besprochen.

00:02:23: Die Episodenbegrüßung hat sie aber bei sich im Studio gemacht, nicht bei mir.

00:02:29: Ja, klar.

00:02:31: Genau, Inga.

00:02:32: Und dann haben wir uns ja noch mal auf der Republik getroffen, wo wir beide als Experte

00:02:38: hin zur Gast waren und einen Vortrag, wie sagt man, eine Session gemacht haben.

00:02:44: Ja, so hieß das da.

00:02:47: Genau.

00:02:48: Ich wollte grad sagen Workshop, weil in meinem Fall war es ein Workshop.

00:02:52: Aber ganz allgemein heißt das bei der Republik Session das der Raum.

00:02:58: Und wir sehen uns vielleicht auch in Berlin bei der nächsten Republik, das müssen wir

00:03:02: nach Hause finden.

00:03:03: Egal, lange Rede, kurzer Sinn.

00:03:06: Ich freue mich sehr, dass du hier bist und dass wir heute ein bisschen über leichter

00:03:09: und einfache Sprache sprechen können.

00:03:12: Bevor wir das tun, möchte ich aber noch kurz über das Hören sprechen.

00:03:17: Und zwar habe ich für diesen Podcast so eine kleine Playlist gemacht, weil ich mir dachte,

00:03:22: hey, das ist vielleicht ein guter Hebel.

00:03:24: Es gibt ja den einen oder anderen großen Podcast, die wir, die das auch machen.

00:03:29: Liebe Grüße an Fest und Flauschig.

00:03:31: Danke für die Idee.

00:03:32: Da gibt es auch die Playlist.

00:03:33: Und bei mir darf auch jeder Gast ein Lied reinlegen.

00:03:35: Und ich darf auch ein Lied reinlegen.

00:03:37: Und dann gibt es die Not-and-Coffee-Playlist.

00:03:39: Und, genau, welches Lied hast du denn mitgebracht dafür?

00:03:44: Ja, gut, dass du mich das gerade noch gefragt hast.

00:03:48: Das wäre sehr überraschend.

00:03:50: Und ich hätte hier hin und her überlegen müssen, weil sich das doch immer wieder ändert.

00:03:56: Und jetzt gerade ist ja Ende des Jahres.

00:03:58: Und da haut Spotify ja immer diesen Jahresrückblick raus.

00:04:02: Und dadurch höre ich jetzt wieder Dinge, die ich Anfang des Jahres gehört habe.

00:04:09: Wo ich denke, ah, stimmt, das habe ich rauf und runter gehört.

00:04:13: Aber ich sage jetzt ein Lied, was ich vor Spotify's Aktion rauf und runter gehört habe.

00:04:20: Und das war "White Rabbit" von Jefferson Airplane.

00:04:23: Ganz kurzes, ganz tolles Lied.

00:04:28: Ich kenne das auch und vor allem aus einem Film.

00:04:32: Okay, aus welchem?

00:04:34: Ich glaube "Fier in Lost in Las Vegas".

00:04:37: Ah, okay.

00:04:38: Kennst du den?

00:04:39: Den kenne ich, aber ist lange her.

00:04:42: Sehr lange her.

00:04:43: Da sind die doch in so einem Drohrengeräusch irgendwie.

00:04:47: Und der eine will, dass der andere den Kassettenrekorder beim Höhepunkt von "White Rabbit"

00:04:52: in die Badewanne würst oder so.

00:04:54: Ja.

00:04:55: Ich glaube, so war das, ne?

00:04:56: Du hast recht.

00:04:57: Ja.

00:04:58: War das nicht auch mit Jonny Deb?

00:05:00: Ich glaube schon, ja.

00:05:02: Da konnte man ihn noch sehen, um schlechte Gedanken zu haben.

00:05:08: Richtig cooler Film, auf jeden Fall.

00:05:11: Ja, auf jeden Fall.

00:05:13: Ja, nein, ich war im Herbst in Portland und da auf einem Konzert.

00:05:19: Und das war tatsächlich Country Musik.

00:05:22: Und ich dachte, ich hatte große Vorurteile.

00:05:24: Und dachte, oh nee, das ist so ein Schnullschmalz.

00:05:29: Aber nicht unbedingt.

00:05:31: Also es war wirklich so mit Banjo, aber sehr tanzbar und sehr cool und irgendwie schräg.

00:05:38: Also fast schon schief im Gesang und dadurch schon aber irgendwie cool.

00:05:44: Und die haben dieses Lied gespielt und das ist ja wirklich in 0,9 vorbei.

00:05:49: Aber es hat so viel Energie.

00:05:50: Ja, und danach habe ich das rauf und runtergehört.

00:05:54: Bin ich ein bisschen neidisch, weil ich das auch echt cool finde und live kann ich mir

00:05:58: das auch nochmal richtig geil vorstellen.

00:06:00: Ja, live ist sowieso das meiste viel besser.

00:06:04: Ich habe auch ein Lied, das kenne ich leider nicht live und das ist auch ein bisschen absurd,

00:06:10: aber auch toll trotzdem oder gerade wegen.

00:06:12: Und das heißt, die Makrile, die nicht ganz zufrieden war, von der Band die weiteren

00:06:18: Aussichten.

00:06:19: Kann ich dir empfehlen, mal reinzuhören.

00:06:22: Die Makrile, die nicht ganz zufrieden war, das klingt nach einem Buch.

00:06:26: Ja, Kinderbuch.

00:06:29: Ja, das Lied ist auch ein bisschen wie ein Kinderbuch, kurz Kinderbuch, kurze Geschichte.

00:06:37: Von einer Makrile, die eben ja, die sucht was und muss erst mal zufrieden gestellt werden.

00:06:43: Ja, es ist lustig und schön.

00:06:44: Und erzähl mir nicht das Ende, aber am Ende ist sie bestimmt glücklich und findet es?

00:06:48: Weiß ich nicht.

00:06:49: Kann ich dir das nicht sagen?

00:06:51: Ah.

00:06:52: Musst du dir anhören.

00:06:54: Ja, ja.

00:06:55: Genau, wir wollen ja heute über leichtere und einfache Sprache sprechen.

00:06:59: Vielleicht magst du für mich und für die Hörer denn auch mal kurz abgrenzen, wieso gibt's

00:07:04: diese beiden Begriffe, die ich persönlich auch immer verwechsel und was ist was?

00:07:10: Du meinst leichte Sprache und einfache Sprache, ne?

00:07:15: Genau, ja.

00:07:17: Also erst mal, warum gibt es diese Unterscheidung, weil das historisch so gewachsen ist?

00:07:25: Also jetzt mal ganz objektiv gesehen muss man das nicht unterscheiden.

00:07:31: Man kann auch einfach sagen, wir haben ein Produkt, ein Text, wir haben Sprache und die

00:07:39: soll verständlich werden für bestimmte Menschen.

00:07:44: Und da gibt es unterschiedliche Bedürfnisse.

00:07:49: Manche brauchen besonders viele Erklärungen, brauchen es vielleicht besonders langsam, brauchen

00:07:55: sehr kurze Sätze und andere können auch längere Sätze verstehen.

00:08:02: Und es hat sich aber, ja, man könnte auch einfach sagen, dieser Text ist für, so wie

00:08:10: man sagt, das ist ein Text für Kinder zwischen vier und sechs, könnte man auch sagen, dieser

00:08:16: Text ist für Menschen, die noch nicht lange in Deutschland leben und oder dieser Text

00:08:23: ist für Menschen mit Lernschwierigkeiten.

00:08:24: Aber es hat sich einfach so entwickelt, dass es diese Unterscheidung gibt im deutschsprachigen

00:08:31: Raum zwischen leichter Sprache und einfacher Sprache.

00:08:34: Und sehr viele werden jetzt sagen, nein, das stimmt überhaupt nicht, das ist total wichtig,

00:08:40: dass wir das unterscheiden und ganz sinnvoll.

00:08:43: Also, ne, ich rede hier immer nur aus meiner Position und erzähle von meiner Meinung.

00:08:49: So, es gibt verschiedene Formen zu sagen, was sind die Unterschiede?

00:08:57: Ich kann über die Zielgruppe gehen, das habe ich gerade schon versucht und dann wäre leichter

00:09:02: Sprache eine Varietät für in erster Linie Menschen mit Lernschwierigkeiten.

00:09:09: Das kommt auch daher, es ist entstanden als Teilhabekonzept aus der Selbstbestimmungsbewegung,

00:09:18: also Menschen mit Lernschwierigkeiten, Vereine, die sich für sie stark machen, Familien haben

00:09:25: gesagt, wir brauchen leichte Sprache, wir brauchen, damals hieß es noch nicht leichte

00:09:31: Sprache, sondern wir brauchen verständliche Texte, wir brauchen verständliche Sprache,

00:09:36: damit wir Zugang bekommen können zu Information.

00:09:40: Also, deswegen sage ich auch gerne leichte Sprache, es ist ein Teilhabekonzept und hat

00:09:45: auch immer diesen Anspruch nach dem Motto der behinderten Bewegung nichts für uns, ohne

00:09:52: uns, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten daran beteiligt sind und die Texte mit erstellen

00:09:59: und praktisch läuft es so, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten als sogenannte Prüfer

00:10:06: in Texte lesen oder Webseiten sich anschauen, Dinge anhören, wie auch immer, was es nun

00:10:14: gerade für ein Produkt ist und sagen, das verstehe ich, das verstehe ich noch nicht

00:10:18: und das muss geändert werden.

00:10:21: So, das ist bei der einfachen Sprache nicht, einfache Sprache hat sich in unterschiedlichen

00:10:29: Kontexten entwickelt.

00:10:30: International gibt es schon lange so die Plain Language als Konzept für verständliche Sprache,

00:10:41: Leyen verständliche Sprache für alle und in Deutschland war es lange so, dass die einfache

00:10:49: Sprache für Menschen angewandt wurde, die vielleicht nicht gut lesen konnten, also

00:10:55: im Kontext Grundbildung oder auch DAF DAZ, also Deutsch als Fremdsprache, Deutsch als Zweitsprache,

00:11:02: also für Zielgruppen, genau, die ich vorhin schon genannt hatte, Menschen, die noch nicht

00:11:06: lange in Deutschland leben.

00:11:07: Ja, und in letzter Zeit hat, also es ist dazu gekommen, dass das Ganze auch immer mehr normiert

00:11:17: wird.

00:11:18: Es entsteht gerade eine Vornorm für leichte Sprache, eine sogenannte Dienstback und es

00:11:27: ist kürzlich veröffentlicht worden, eine Norm für einfache Sprache, also genauer gesagt

00:11:32: sogar zwei Normen, die eine, warum zwei?

00:11:37: Ja, das ist wirklich schlimm für mich, dass so viele verschiedene Normen, reich würde

00:11:42: doch eine Norm werden auch super.

00:11:43: Ja, also ganz insgesamt glaube ich, dass, na, ich bin da zwiegespalten, so Normen tragen

00:11:53: natürlich dazu bei, dass Dinge bekannter werden und auch mehr Organisationen, Behörden, wie

00:12:03: auch immer, sich verpflichtet fühlen, da was zu tun.

00:12:07: So, das ist gut, sie machen.

00:12:09: Aber ich habe nun auch in diesem Prozess mitgearbeitet und bin auch so ein bisschen desillusioniert

00:12:17: von dem ganzen Konzept der Normen.

00:12:20: Also am Ende ist es auch ein Verein, das DIN-Institut, dass diese Normen erarbeiten lässt, dort

00:12:35: mitzuarbeiten, kostet Geld.

00:12:37: Also im Fall der DIN-Spec für leichte Sprache wurde das Ganze gefördert von Bundesministerium,

00:12:44: für Arbeit und Soziales, im Fall der einfachen Sprache nicht.

00:12:49: Das heißt, ich muss erst mal überhaupt einen Mitgliedsbeitrag bezahlen, damit ich dort

00:12:52: ehrenamtlich diese Norm erstellen darf.

00:12:55: Da kann ich mir vorstellen, wer da mehr Zeit und Energie einfach verwenden kann und wer

00:13:01: weniger.

00:13:02: Und ja, dann hat man dort eine Gruppe von Expert*innen, die sich einig wird und am Ende kommt ein

00:13:09: Ergebnis dabei raus.

00:13:11: Das ist jetzt nicht irgendwie von Gott gegeben oder die Wahrheit, die absolute Wahrheit.

00:13:19: Das heißt, deswegen ist das nicht Blödsinn, was da drin steht.

00:13:24: Aber ich habe so ein bisschen diese Ehrfurcht vor Oh, eine Norm verloren.

00:13:28: Ja, und das grenzt ja auch Leute aus, wenn man dafür, auch wenn die Summe, weiß ich

00:13:35: nicht, was ist die Summe, ist die hoch?

00:13:37: Ja, die Norm, die DIN-Spec, also weil es noch keine wirkliche Norm ist, ist kostenlos.

00:13:43: Nein, damit zu machen meine ich.

00:13:45: Ach so, das Ding ist, ich war am Anfang bei der einfachen Sprache dabei, da habe ich

00:13:50: noch für die Uni Köln gearbeitet, als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprozessprojekt,

00:13:57: zu leichter Sprache, und die Uni hat das bezahlt.

00:14:00: Und deswegen weiß ich das nicht, ich meine es waren irgendwie 100 Euro im Jahr oder

00:14:06: so.

00:14:07: Aber ich nagel mich dann nicht fest.

00:14:10: Aber es hat einen Preis und das der nächste Punkt ist aber natürlich die Norm kostet.

00:14:14: Also wenn ich nach der Norm arbeiten will, muss ich sie kaufen.

00:14:18: Okay.

00:14:19: Und die kostet, ich meine auch so 120 Euro.

00:14:24: Also glücklicherweise gibt es jetzt für die Norm für einfache Sprache eine kompakt Veröffentlichung

00:14:33: als Buch.

00:14:34: Das ist schon die ganze Norm, aber es ist irgendwie kleiner und handlicher und deutlich

00:14:41: günstiger.

00:14:42: Also ich glaube, dieses Buch kostet um die 20 Euro.

00:14:45: Das kann man sich schon gut zulegen.

00:14:48: Und es ist tatsächlich auch sinnvoll.

00:14:50: Was da drin steht, ist richtig.

00:14:54: Also, ne, da sind, aber ich merke auch, wenn ich Texte in einfacher Sprache verfasse, ich

00:15:03: als, klingt blöd, aber als Expertin, es fällt mir schwerer mich nicht an die Norm zu halten,

00:15:10: als mich an sie zu halten.

00:15:12: Weil am Ende, was da drin steht, ist jetzt auch kein Hexenwerk und nichts Neues.

00:15:16: Und bisher hat sich die, hat sich die leichte Sprache und die einfache Sprache auch dadurch

00:15:23: ausgezeichnet oder unterschieden, dass die leichte Sprache sehr oft über Regeln und

00:15:29: Empfehlungen definiert wurde.

00:15:31: Es gibt mittlerweile unterschiedlichste Regelwerke für leichte Sprache und die einfache Sprache,

00:15:36: das noch nicht hatte.

00:15:38: Also deswegen hat man auch oft die einfache Sprache in Abgrenzung zur leichten Sprache

00:15:42: definiert.

00:15:43: Man hat gesagt, leichte Sprache hat klare Regeln, einfache Sprache ist flexibler in der Anwendung.

00:15:50: Und das ist jetzt nicht mehr so.

00:15:52: Und ob das nun unbedingt notwendig ist, finde ich, ist nochmal was anderes.

00:15:58: Also, was ich auf jeden Fall einfach sagen kann, ist, am Ende geht es bei einem Text um

00:16:05: andere.

00:16:06: Also, die Schwierigkeiten finden sich an anderer Stelle, als ob der Satz nun 15 Wörter oder

00:16:16: 10 Wörter hat.

00:16:17: Also, der Inhalt ist eigentlich entscheidend und wie baue ich den auf und wie versetze

00:16:24: ich mich in die Person, an die sich der Text richtet.

00:16:29: Also, was muss ich hier erklären?

00:16:31: Was kann ich voraussetzen?

00:16:36: An welche Lebenswelt kann ich erwarten?

00:16:40: Und also, da sind einfach ganz viele Fragen, die sich stellen, wenn ich so einen Text habe,

00:16:47: die mir Regeln nicht abnehmen können.

00:16:50: Ich wollte auch eigentlich gar nicht das schlecht machen, dass es die Normen Geld kostet, sondern

00:16:57: dass das Geld kostet, wenn man sich an dem Gremium beteiligen möchte, weil es ja auch

00:17:03: Leute ausschließen kann, die ihr das Geld halt vielleicht einfach nicht haben und es

00:17:06: trotzdem wichtig finden und die auch vielleicht als Zielgruppe für die Sprache ja eine Rolle

00:17:11: spielen würden.

00:17:12: Das ist auf jeden Fall auch ein wichtiger Punkt, genau.

00:17:17: Da widerspreche ich dir überhaupt nicht.

00:17:19: Danke.

00:17:20: Es ist natürlich sinnvoll, dass auch Menschen mitarbeiten an solchen Normen, für die die

00:17:27: Texte wichtig sind.

00:17:28: Die andere Seite ist aber natürlich auch, dass wenn eine Norm kostet, es erst mal unwahrscheinlicher

00:17:36: ist, dass das breit genutzt wird, als wenn ich die kostenlose nutzen kann.

00:17:41: Also, es ist schon eine Hürde zu sagen, ja, du musst ja aber erst mal diese Norm erwerben.

00:17:48: Das ist aber jetzt ein gutes Stichwort für den Neudeutsch Content, weil wir sind ja

00:17:55: auch hier ein bisschen, ein bisschen Nessusjahrer Nerdcafé-Podcast, wo es um Inhalte, digitale

00:18:00: Inhalte und auch um das Barrierefreiheit-Stärkungsgesetz gehen soll und damit um Zugänglichkeit und

00:18:09: die Inhalte für möglichst viele Menschen zur Verfügung zu stellen.

00:18:12: Und da wäre jetzt die Frage, ob du Tipps hast für Menschen, die jetzt sagen, oh cool,

00:18:18: habe ich zum ersten Mal gehört, ich will aber natürlich gerne mehr Menschen erreichen.

00:18:22: Was können denn jetzt die Menschen oder wir alle machen, um die Sprache, sagen wir mal,

00:18:30: um insgesamt unsere Sprache einfacher zu gestalten, damit sie dann mehr Leute erreicht?

00:18:36: Hm, also wie kann ich verständlicher kommunizieren?

00:18:43: Ja oder vielleicht sogar.

00:18:45: Das ist eine Frage.

00:18:46: Ja, ich würde das nicht.

00:18:47: Aber da wusst ihr, Zusammenhang zu Nerd, da muss ich jetzt nochmal überlegen.

00:18:52: Du meinst also, wie ich meine Webseite oder meine App oder ja, erklär mir nochmal.

00:19:00: Der Zusammenhang zu Nerd ist, dass das ja ein Fachwissen ist am Ende und ich von Nerd

00:19:05: gar nicht negativ meine, weil der Podcast heißt ja Nerdcafé, das wäre ja sehr absurd dann.

00:19:10: Und ich aber uns beide als Nerds auf unseren jeweiligen Gebieten bezeichne, eben aller

00:19:14: positivsten Sinne.

00:19:16: Und du jetzt als Nerd sozusagen den Hörer*innen, die vielleicht noch keine Nerd sind, Tipps

00:19:23: geben kannst, wie sie denn mehr in das Thema reinkommen und wie sie halt ihre eigene Sprache

00:19:29: oder Texte, ich sag jetzt mal Barriereärma machen können.

00:19:34: Und damit ja auch einfacher.

00:19:36: Okay, also doch die Webseite.

00:19:39: Weil tatsächlich merke ich, dass wir ganz unterschiedliche Auffassungen haben von, was

00:19:43: heißt denn eigentlich Nerd?

00:19:44: Also für mich ist Nerd synonym für Computerfreak.

00:19:49: Also früher war es was Schlechtes, heute sind wir alle irgendwie ein bisschen Nerd,

00:19:57: müssen es sein und einige sind es besonders.

00:20:00: Und du siehst es einfach als synonym für Expert*in, richtig?

00:20:06: Nee, als ich glaube noch ein bisschen, also ja, es kommt schon aus dieser Computer-Accel,

00:20:12: würde ich sagen, und meinen Podcast, da geht es ja auch viel um Technik und so weiter.

00:20:16: Aber ich würde mittlerweile schon auch sagen, dass Nerd ja ein bisschen über so ein Experten

00:20:22: sogar noch rausgeht, einer, eine, eine und eine, die sich halt sehr, sehr in den Themen

00:20:28: rein gearbeitet haben und da einfach, Co-Ref-L klingt jetzt auch ein bisschen groß, finde

00:20:34: ich.

00:20:35: So weit würde ich jetzt nicht gehen, aber vielleicht ist Expert auch ein gutes Thema eigentlich.

00:20:41: Warum?

00:20:42: Was ist Nerd?

00:20:43: Können wir auch noch mal darüber sprechen.

00:20:45: Ein eigenen Podcast.

00:20:46: Fachpersonen.

00:20:47: Und sagen wir mal Fachpersonen, die sich sehr gut auskennt.

00:20:58: Moin aus dem Schnitt und eine ganz, ganz kurze Unterbrechung.

00:21:01: Wenn dir dieser Episode gefällt, nutzt doch gerne jetzt die Chance und lasst mir ein

00:21:06: Abo da.

00:21:07: Und wenn du magst, empfehle den Podcast gerne weiter, denn dann haben noch mehr Menschen

00:21:12: die Chance, WordPress zu verstehen.

00:21:14: Apropos verstehen.

00:21:16: Dieser Episode wird unterstützt von der Gehirngerecht-Digital-GmbH.

00:21:20: Bei Gehirngerecht-Punkt-Digital bekommst du ebenfalls viel Wissen und viele Tipps, wie

00:21:25: du deiner eigenen Inhalte und deine WordPress-Seite barrierefrei gestalten kannst.

00:21:30: So bist du für das kommende Gesetz mit der 2025 Bestens vorbereitet.

00:21:35: Jetzt aber genug geschnackt.

00:21:38: Weiter mit der Episode.

00:21:39: Und du möchtest jetzt aber von mir wissen, wie kann ich Inhalte auf meiner Webseite so

00:21:51: präsentieren, dass sie möglichst gut verständlich sind?

00:21:54: Oder möchtest du wissen, wie kann ich gut formulieren, dass meine Inhalte ankommen?

00:21:59: Ne, Webseite hast du jetzt reingebracht.

00:22:02: Das ist natürlich das Klima-Nord-Wir.

00:22:05: Kannst du es auch für Insta, für LinkedIn, für ein Buch natürlich auch oder für eine

00:22:12: Zeitung.

00:22:13: Die muss ja auch so kommunizieren, dass es möglichst viele lesen können.

00:22:15: Aber wenn du magst, kannst du es auch auf die Webseite beziehen.

00:22:19: Das überlasse ich jetzt dir einfach.

00:22:20: Aber meine Frage ist, meinst du sprachlich?

00:22:23: Willst du von mir hören?

00:22:26: Wende dich direkt an deine Zuhörenden oder Lesenden.

00:22:33: Also versetze dich in sie hinein und erzähle so, dass es für sie Sinn hat, was sie das

00:22:40: erhalten, was sie auch suchen, was sie brauchen.

00:22:44: So was meinst du so was?

00:22:45: Ja, zum Beispiel aber auch von der Grammatik her, dass man vielleicht nicht zu viele Fachwörter

00:22:50: benutzt, sondern ...

00:22:51: verständlicher sich ausdrückt. Ja, also ich glaube das wichtigste ist, dass man sich,

00:22:58: also tatsächlich das erste, das habe ich jetzt glaube ich schon zum fünften Mal gesagt, ist

00:23:03: für mich diese Empathie, dass ich mich in meinen Gegenüber hineinversetze und überlege aus seiner

00:23:10: Position oder ihrer Position, was ist verständlich, was kann ich voraussetzen und was nicht. Deshalb

00:23:18: kann ich auch eigentlich nicht irgendwie im stillen Kämmerlein leichte Sprache oder einfache

00:23:23: Sprache machen, weil verständlich ist es immer für Menschen, die das, was sie hören oder lesen,

00:23:31: verbinden mit dem, was sie schon wissen und was dann bei ihnen ankommt, das ist natürlich auch

00:23:35: sehr individuell. Ich kann aber dafür sorgen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das ankommt,

00:23:41: was also das möglichst nah an das herankommt, was ich sagen möchte, dass die Wahrscheinlichkeit

00:23:49: möglichst groß ist. Und wenn ich schreibe, dann, also jetzt ich meine Gedanken klar ordne,

00:23:59: das ist ganz wichtig, dass ich überlege, was ist das Wichtigste und das zuerst kommuniziere,

00:24:06: auch weil die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, wenn es ein Text ist, jetzt nicht bis zum Ende

00:24:12: liest, relativ groß ist. Und ich glaube, dass wir im Internet alle ganz viel lernen,

00:24:22: im Verständlicher uns auszudrücken, weil wir merken, dass wir online es leichter brauchen,

00:24:33: unkonzentrierter lesen, schneller abschweifen und gelangweilt sind und deswegen ist es eigentlich

00:24:42: immer und überall sinnvoll, sich darum Gedanken zu machen. Also was sind meine wichtigen Gedanken

00:24:48: und ich erzähle sie nacheinander, nicht alles in den gleichen Satz packen, sondern erst die

00:24:53: eine Idee und dann die nächste in mit einer ganz klaren Struktur und gerne auch noch mal wiederholen

00:24:59: und am Ende, also am Ende noch mal sagen, was war das Wichtige und auch am Anfang sagen, was

00:25:05: erwartet mich in dem Text, dass ich auch überhaupt weiß, warum sollte ich das lesen und auch immer

00:25:09: mitdenken, wie kann ich das so gestalten, dass es auch Interessantes zu lesen, weil lesen ist

00:25:16: wahnsinnig anstrengend und wem das auch noch schwerfällt, der wird sich darum drücken, der oder die,

00:25:23: wo er oder sie kann. Das heißt, ich muss es möglichst leicht machen, das kann sein über

00:25:31: Formulierung, über, wie gesagt, dass ich direkt ansprechen, dass ich praktische Beispiele nenne,

00:25:39: dass es vielleicht auch Unterhaltsames je nach Textsorte muss das natürlich passen, also ein

00:25:44: Gesetzestext irgendwie sollte jetzt sich nicht reimen oder so. Wäre aber auch schön. Wäre schön,

00:25:55: würde aber verwundern und dadurch wieder auch das Verständnis erschweren, weil es den Leuten damit

00:26:02: dann schwerer fällt zu verstehen, was will das. Also es hilft uns, wenn sich was reimt, dann weiß ich,

00:26:09: dass es jetzt kein Gesetzestext, weißt du, was ich meine? Also die Sprache sollte auch zu dem der

00:26:18: Textsorte passen, ansonsten kann es witzig sein, es kann aber auch einfach sein, dass es nicht

00:26:23: verstanden wird und Humor ist eine ganz schwierige Kiste, also lieber nicht zu viel Humor, nicht zu

00:26:30: viel Ironie, je leichter, umso weniger. Also wenn ich wirklich leichter Sprache nutze, dann sollte

00:26:39: ich mir das abgewöhnen und Humor funktioniert dann anders. Stimmt, ich habe dann ein Nerd-Bespiel,

00:26:47: auch natürlich die aus der Technik und Juristenbubble, die Datenschutzerklärung, das war ja vor

00:26:55: ein, zwei Jahren ging das ganz groß rum, zumindest in meiner Filterblase, dass Datenschutzerklärung

00:27:01: jetzt immer wichtiger wird. Auch in meiner Blase, auch viele Datenschutzerklärungen in leichter

00:27:07: Sprache sind entstanden. Genau, finde ich auch super wichtig, dass ich bin großer Datenschutzfan

00:27:13: und das eigentlich Ziel am Anfang war ja mal, dass in der Datenschutzerklärung gut verständlich

00:27:20: erklärt ist, wie denn das Unternehmen oder der Inhaber der Webseite die Daten von mir als

00:27:26: Besucher der Webseite behandelt und welche Daten er weiter gibt. Es ist aber schon so, dass die,

00:27:34: ich sage jetzt mal, 90 Prozent aller Datenschutzerklärungen für 90 Prozent aller Besucher*innen

00:27:41: komplett un- und ich schließe mich da selber mit ein, komplett unverständlich ist und es

00:27:45: keiner, leider keiner mehr versteht, was denn, was denn die Firma wirklich macht und warum. Also

00:27:52: das ist total am Ziel vorbei meiner Meinung nach. Und das ist immer dieses Problem, dass diese Texte

00:28:00: ja in der Regel Jurist*innen verfassen und die Angst, dass es rechtssicher ist, viel größer ist,

00:28:06: als die Angst, dass es verständlich ist oder nicht verständlich ist. Leider. Und das ist eine

00:28:12: Kunst, beides zusammenzubringen, aber es ist möglich. Also wenn, wenn ich sage, der Text muss

00:28:19: auch rechtssicher sein. Also bei leichter Sprache sagt man in der Regel, da das so schwierig ist,

00:28:25: wenn ich zum Beispiel Rechtsbegriffe nicht verwenden kann, weil sie sehr schwer verständlich sind,

00:28:31: weil sie oftmals in der Alltagssprache eine ganz andere Bedeutung haben. Deswegen wird oft gesagt,

00:28:40: die leichte Sprache ist zusätzlich, damit ich die Rechtssprache verstehen kann. Und in einfacher

00:28:47: Sprache kann ich aber auch, also jeder Rechtstext kann leichter verständlich formuliert werden,

00:28:54: als das jetzt der Fall ist. Und sollte es auch. Und da setzt tatsächlich auch die, die Entschuldigung,

00:29:05: die einfache Sprache an und sagt, das ist ein Text, der sich an die Allgemeinheit richtet,

00:29:11: dann muss er auch von der Allgemeinheit verstanden werden. Da hat die Brand 1 mal eine Rubrik gehabt,

00:29:17: wo sie, ich glaube es waren AGB oder Allgemeinfadragstexte übersetzt haben. Kennst du die Rubrik?

00:29:26: Das ist Holger Fröhlich, den kenn ich, kenn ich. Und mag ihn auch sehr gerne. Ich mache einmal die

00:29:37: Woche eine Leserunde, eine inklusive Leserunde über Zoom und da war er auch mal zu Besuch. Er

00:29:44: hat nämlich zwei Bücher auch geschrieben. Das eine heißt Kapitalismus in leichter Sprache und

00:29:51: das zweite heißt Marketing in leichter Sprache. Und er hat, ja mit dem Kapitalismus Buch war er

00:29:59: bei uns. Und das war sehr spannend. Alleine die Erklärung, was ist der Kapitalismus, da habe

00:30:06: ich ihn doch ordentlich in Schwitzen gebracht. Ja und ist auf jeden Fall eine Empfehlung. Man kann

00:30:12: sagen ein Wörterbuch, dass die verschiedenen doch ganz schön komplizierten Dinge in den beiden

00:30:23: Bereichen erklärt. Und ich selbst habe sehr viel da durch das Buch gelernt. Die Rubrik in Brand 1

00:30:31: war, ja genau ist eigentlich der Ursprung und die läuft auch immer weiter. Das ist leichte Sprache,

00:30:37: also nochmal nicht einfache Sprache, leichte Sprache. Und ja man muss dazu sagen, die Zielgruppe

00:30:45: dieser Kolumne sind nicht Menschen mit Lernschwierigkeiten, also die eigentliche Zielgruppe

00:30:52: von leichter Sprache. Die Zielgruppe sind wir alle, weil wer leichte Sprache kauft, wer leichte Sprache

00:31:01: braucht, wird sich jetzt nicht die Brand 1 kaufen. Aber es führt dazu, dass wir alle sensibilisiert

00:31:10: werden dafür, wo Sprache überall kompliziert ist und wie wenig Substanz oftmals hinter den

00:31:18: komplizierten Formulierungen steckt. Also da ist er einfach sehr entlarvend und ich finde,

00:31:26: er macht das wirklich gut. HGB kenne ich jetzt nicht den Text, aber ich bin mir sicher, dass das

00:31:33: auch ein Fall ist. Ja, wir jedenfalls mit in die Show notes mitverlinken. Hast du denn noch ein,

00:31:41: zwei Beispiele, wo man so was, also wie es in der Brand 1 jetzt gemacht wurde, wo man so was sehen

00:31:48: kann und erleben kann? Wo man leichte Sprache und einfache Sprache gut erleben kann.

00:31:53: Ja, ich könnte jetzt Werbung machen für Ehe. Ich wollte darauf Ehe hinaus. Ich wollte Ehe hier

00:32:02: wollt, das war jedes Ziel. Da musst du es nicht bewerben. Das ist ja unangenehm jetzt. Entschuldigung,

00:32:09: ich komme hier manchmal dagegen, ich hoffe, ich mache nicht ganz fiese Geräusche, weil ich

00:32:15: gestikuliere, wenn ich nachdenke, ich versuche es nicht zu tun. Ja, ich mache im Internet zum Beispiel,

00:32:30: ich habe schon relativ viel gemacht für einen Verein, der heißt Handicap International. Da sitze

00:32:37: ich auch wieder gerade dran. Das sind sehr ernste und sehr wichtige Texte, finde ich. Das waren

00:32:49: zum Beispiel zwei Ausstellungen. Eine heißt Barrierezonen und eine heißt erschüttert. Und jetzt

00:32:56: gerade sitze ich an einer anderen, die heißt Rehabilitation Matters. Der Verein macht sich

00:33:06: stark für Menschen mit Behinderung in Krisenregionen, also die Reha rauchen. Sei es jetzt eine Prothese,

00:33:18: weil sie oftmals geht es um Minenunfälle oder Krankengymnastik oder Psychotherapie und so weiter.

00:33:31: Und da ja gerade sitze ich auch an Untertiteln für verschiedene Videos, die kann man allerdings

00:33:41: nicht online anschauen. Ich habe schon einige fertig, aber die werden einfach als Unterrichtsmaterialien

00:33:46: genutzt und das finde ich ganz schade, aber freue ich mich trotzdem, dass das für die

00:33:53: immerhin den Schüler*innen nutzt. Und das bringt mir wahnsinnig viel Spaß. Also Videos,

00:34:02: Audiovisuelles in irgendeiner Form. Ich sehe da ganz viel Potenzial. Ich glaube, dass viele

00:34:11: Texte in leichter Sprache viel zu lang sind und ihre Leser*innen nicht erreichen, weil diese,

00:34:21: dass Lesen vermeiden, wenn sie es können. Und ich sehe aber, wie viele dann doch Hörbücher nutzen

00:34:32: oder YouTube-Videos oder Medien, wo ich nicht lesen muss. Und deshalb glaube ich, dass es wichtig ist,

00:34:43: Inhalte auch über das Gehör natürlich erreichen wir auch nicht alle, wenn wir es nur auditiv anbieten.

00:34:55: Also dafür die Untertitel. Aber wenn ich beide Wege gehe, dann glaube ich, dass das ein sehr,

00:35:01: sehr wichtiger Weg ist. Genauso wie AudioGuides für Museen. Also eine Form, in der ich einfach

00:35:07: Museen höhrend erleben kann. Ja, und das, da passt natürlich auch die Ausbildung als

00:35:17: Sprecherin, wo wir beide uns kennengelernt haben. Ja, das ist richtig. Und das leiten wir ja

00:35:29: langsam jetzt hin zu deinem eigenen Projekt, den Nachrichten leicht und einfach. Wenn du magst,

00:35:36: kannst du dazu gerne nochmal kurz erzählen. Es gibt ein WhatsApp-Kanal, das kann ich schon mal

00:35:40: vor, spoilern und ein Steady-Account. Was macht ihr da? Seit ungefähr einem halben Jahr gibt es die

00:35:46: Tagesschau in einfacher Sprache. Und ich finde, dass ein ganz wichtigen Schritt da sind wir,

00:35:53: genau, die Überleitung, du hast recht, passt sehr gut. Da sind wir bei einem audiovisuellen

00:35:59: Medium, was täglich erscheint und dann auch noch so eine große Nachrichtensendung wie die Tagesschau,

00:36:06: gerade in heute. Ich glaube, dass es so wichtig ist, dass wir, dass Menschen sich auf Kanälen

00:36:14: informieren können, wo sichergestellt ist, dass die das auch wirklich gut recherchieren und das

00:36:21: nicht irgendwelche Fake News sind. Und deshalb finde ich das eine grandiose Sache. Aber ich merke,

00:36:32: dass es eigentlich nicht zugänglich ist, weil diese Tagesschau auf einer Internetseite zu finden

00:36:40: ist. Und ich sehe aber, dass die Menschen diese Internetseite nicht finden und dass sehr viele

00:36:45: Menschen auch gerade mit Lernschwierigkeiten gar nicht selbstständig im Internet unterwegs sind.

00:36:52: Und wir haben ja auch Menschen, vielleicht auch ältere Menschen, die gar nicht oder die gar keinen

00:37:02: Zugang zu WLAN haben regelmäßig. Und genau, also es gibt verschiedene Gründe, warum dieses Angebot

00:37:09: nicht gefunden wird. Also es wird angeboten einmal im Internet und einmal auf Tagesschau 24,

00:37:14: was auch so ein Nischen-Sender ist, wo man jetzt nicht gerade, was man jetzt nicht gerade nutzt,

00:37:21: wenn man es leicht verständlich braucht, weil alles andere drumherum natürlich nicht leicht

00:37:25: verständlich ist. Und deshalb hatte ich die Idee, einen WhatsApp-Kanal zu gründen, weil einfach

00:37:33: ich gemerkt habe mit der Prüfgruppe, mit anderen Menschen, mit Lernschwierigkeiten oder auch mit

00:37:40: anderen Menschen, die auch vielleicht einfache Sprache brauchen. WhatsApp nutzen alle. Ich weiß,

00:37:51: aus Datenschutzgründen wäre das schöner, wenn wir irgendwie Signal oder Threeman nutzen würden.

00:37:59: Aber am Ende muss ich dahin gehen, wo die Menschen sind und wo sie das Medium nutzen,

00:38:05: was sie nutzen. Und das ist einfach im Vergleich noch am meisten WhatsApp. Und genau, diese Kanäle

00:38:14: sind noch nicht so bekannt, aber sie sind sehr leicht zu nutzen, wenn ich das einmal raus habe,

00:38:19: gerade wenn ich die Glocke aktiviert habe und jeden Tag die Nachricht kriege, dann drücke ich

00:38:24: da drauf und dann komme ich zu dem Kanal. Und da passiert tatsächlich nichts weiter,

00:38:29: als dass mein Kollege Marco Köln, einen, man mit Lernschwierigkeiten aus Hamburg,

00:38:37: der für mich als Prüfer arbeitet und auch als Co-Referent bei Schulung, der kümmert sich um

00:38:47: den Kanal und stellt da einmal am Tag den Link rein und schreibt dazu die Themen des Tages. So,

00:38:53: das ist auch ganz bewusst. Wir wollen nicht zu viel Informationen einstellen, weil das überfordern

00:39:03: würde. Ich weiß, wenn da irgendwelche Sachen kommen würden, die nicht erwartet werden,

00:39:12: dass ich Nachrichten bekomme, was ist denn das hier, das ist das wichtig und was soll das so.

00:39:18: Genau, das ist der Gedanke. Wobei manchmal machen wir eine Ausnahme. Gestern gab es, gab es die

00:39:28: Vorstellung vom Schattenbericht in Hamburg. Weiß nicht, ob du davon gehört hast. Habe ich nicht.

00:39:34: Hast du nicht? Mach nichts. Also in Hamburg ist, hast du schon mal gehört vom Schattenbericht?

00:39:40: Habe ich schon mal gehört, aber nicht gestern. Okay, also der Schattenbericht ist jetzt fertig,

00:39:46: Menschen mit Behinderung, ich meine 170 insgesamt aus Hamburg haben in verschiedenen

00:39:55: Zukunftswerkstätten erarbeitet. Was fehlt eigentlich noch in dem Landesaktionsplan? Was

00:40:02: geht überhaupt nicht weit genug? Was sind die wirklichen Bedürfnisse und Forderungen? Und das

00:40:07: steht jetzt in einem dicken Buch. Es gibt auch die Variante in leichter Sprache, die zwei Kollegen

00:40:14: und ich erstellt haben, Theatraupe und Anja Teufel und Marco Kölln war auch als Prüfer dabei und

00:40:27: noch einige andere. Und gestern wurde der vorgestellt und das wurde auch im NDR übertragen und das

00:40:35: haben wir dann auch in den Kanal gestellt. Eigentlich posten wir sonst keine Sachen,

00:40:41: die nur regional relevant sind, aber weil wir glauben, dass das hoffentlich auch Strahlkraft

00:40:50: hat in anderen Städten und Vorbild sein kann und was bringt und was steht. Genau, ja und der

00:41:00: WhatsApp-Kanal, da gibt es einmal den Kanal selber, der ist natürlich kostenlos. Man kann aber auch

00:41:08: uns unterstützen, da freuen wir uns natürlich sehr und das geht über Steady. Du sagst,

00:41:14: das ist am Anfang, das sind die beiden Links. Ja, das werden wir auf jeden Fall verlinken. Inge,

00:41:20: wir könnten ja noch wirklich ewig weitersprechen, ich finde das Thema spannend, ich finde wir merken

00:41:24: auch, wir können sprechen tatsächlich, ja. Wir haben was gelernt bei der Tanja, ich hoffe,

00:41:29: sie sieht es auch so, aber wir sind jetzt schon ein bisschen in der Zeit am Ende, deswegen würde

00:41:36: ich jetzt gerne zu meiner Abschlussfrage kommen, die war nicht vorbereitet, da musst du dich jetzt

00:41:40: nochmal kurz überraschen lassen. Ich sage auf jeden Fall schon mal vielen Dank, dass du hier

00:41:45: warst und noch hier bist und danke den Menschen, die uns draußen zuhören, die Abschlussfrage

00:41:52: lautet. Stell dir vor, du hast, sind wir wieder im Thema Nerds, bei Google.de unter diesem Suchtschlitz

00:42:01: darfst du einen Satz schreiben, der steht da 24 Stunden, der darf aber nicht in einer Eigenwerbung

00:42:09: sein, das darf dein Thema betreffen, aber nicht jetzt besuch mich auf so und so, das muss schon

00:42:14: ein bisschen um die Ecke gehen und jetzt wäre die Frage, was würdest du denn für 24 Stunden

00:42:21: dahinschreiben? Du meinst also, wenn ich Google aufrufe und dann habe ich diese Suchmaske und

00:42:27: da ist das Suchfeld mit der Lupe und unten drunter, da steht ein Satz, der steht da aber nie, oder?

00:42:35: Das steht manchmal, steht da eine Werbung für die neuen Androidgeräte oder wenn Weihnachten,

00:42:40: steht irgendwie was von Weihnachten da, das steht manchmal was, aber das steht niemals

00:42:44: eine Werbung, weil das wäre der teuerste Werbeplatz der Welt und Google würde das nicht zulassen.

00:42:49: Aber du darfst jetzt deine Botschaft da platzieren, aber nur 24 Stunden und nur auf Google.de.

00:42:56: Da muss ich doch ganz lange drüber nachdenken, das ist ja total wichtig.

00:43:00: Nein, das muss aus dem Bauch auskommen. Bauchentscheidung.

00:43:03: Bauch, Bauchentscheidung, Holy Moly. Also irgendwas von wegen...

00:43:10: irgendwas mit Weltfrieden. Das würdest du schreiben? Das darfst du jetzt nicht.

00:43:20: Wie? Zurückstellen? Zurückschreiben, zurückfragen.

00:43:25: Ich wurde tatsächlich... Da hat man lange einen Galiziengebot. Man sagt die Galizier... Galizier*innen.

00:43:33: Wir beantworten jede Frage mit einer Gegenfrage. Ich würde hinschreiben, mach es.

00:43:41: Mach es? Meinst du, das ist so der Sinn, die Essenz von allem, dass wir zu lange nachdenken

00:43:49: und das nicht tun und dass wir in die quasi Umsetzung gehen müssen?

00:43:53: Ich tue mich schwer mit Begriffen wie alle und so, aber ich kenne es von mir selber,

00:43:57: dass ich das früher hatte und viel zu viel gegrübelt habe und wie ich nicht getraut habe

00:44:01: und so und jetzt denke ich mir ganz oft einfach machen und gucken.

00:44:06: Ich überlege gerade, ich habe die letzten Tage ein wunderbares Gedichtbuch,

00:44:15: ein Gedichtband gelesen von Henry Hirt, Prüfer, Schriftsteller, Jungermann mit Down-Syndrom aus

00:44:25: hab den Ort vergessen und der hat jetzt sein erstes Gedichtband, sein ersten Gedichtband veröffentlicht

00:44:32: und der ist ganz wunderbar und einen Satz sagte, wenn ich lache, lache ich für die ganze Welt.

00:44:44: Das ist doch ein sehr schöner Satz. Würde ich nehmen, wenn du ihn so posten willst?

00:44:51: Nämlich. Super, sehr, sehr schön. Vielen Dank dir und in Hamburg sagt man Tschüss.

00:44:59: Tschüss, das heißt auch Wiedersehen. Ich freue mich, wenn wir uns hier sehr bald wiedersehen bzw. hören.

00:45:07: Wenn du darauf auch Lust hast, abonnier doch am besten diesen Podcast, damit du keine Episode verpasst.

00:45:12: Ich hoffe, du konntest heute einiges mitnehmen.

00:45:15: Wenn ja, dann empfehle den Podcast auch gerne deinen Freund*innen weiter,

00:45:20: damit noch mehr Menschen darauf aufmerksam werden.

00:45:23: Fragen, Themenwünsche und Ideen? Gerne an espresso@nordcafé.online.

00:45:28: Jetzt aber wirklich. Tschüss.

00:45:36: [Musik]

00:45:41: Merci.

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